Miteinander und füreinander in Langenegg

Jugendliche gestalten ihr Lebensumfeld in ihrer Heimatgemeinde.
Langenegg Schau vorbei! Junge Ideen für Langenegg! Unter dieses Motto stellten die Jugendlichen den 1. Jugendbeteiligungstag, der vergangenen Samstag im Dorfsaal in Langenegg stattfand.
Beteiligung von Beginn an
Der Nachmittag wurde von acht engagierten Jugendlichen vorbereitet. Sie gestalteten selbst den Flyer und übernahmen die Werbung dazu. Auch die anschließende Jugenddisco im Dorfsaal wurde selbst organisiert. 15 Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren kamen in den Dorfsaal und brachten dort ihre Ideen ein. „Als Gemeinde ist es uns wichtig, mit den jungen Menschen im Dorf in Kontakt zu sein und zu wissen, was sie beschäftigt und was sie gern in Langenegg umsetzen möchten. Wir möchten für die Jugendlichen Möglichkeiten schaffen, nicht Lösungen.“ beschreibt Vizebürgermeisterin Katharina Fuchs das Anliegen des Projekts.
Begleitend hat sich die Arbeitsgruppe Familie und Soziales mit den Möglichkeiten für Jugendliche im Dorf beschäftigt. Aus dem Jugendbeteiligungstag soll sich gemeinsam mit engagierten Jugendlichen und Erwachsenen ein Jugendausschuss bilden, der als Bindeglied zwischen Jugend, Gemeinde und Vereinen tätig ist.
Entwicklung der Projektideen
Wenn Jugendliche über ihre Gemeinde nachdenken, entstehen neue Ideen, gleichzeitig lernen sie dabei, sich mit unterschiedlichen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und solidarisch zu handeln. Von der Gemeinde waren Cornelia Steurer, die Jugendarbeiterin Nadine Meusburger, Stefania Paris vom Ausschuss Familie und Soziales und Anton Vigl als Gemeindevertreter, mit dabei, die mit vielen Tipps und Infos, was es bereits gibt, den jungen Menschen bei der Entwicklung ihrer Ideen zur Seite standen.
Aus allen Themen und Anliegen haben sich drei Themeninseln gebildet:
Freizeitprogramm
Die Jugendlichen möchten Zeit miteinander verbringen. Gemeinsame Ausflüge, zum Beispiel mit den Bikes zur Pumptrack-Anlage nach Mellau, zum Minigolf-Spielen, gemeinsam schwimmen gehen, eine Nachtwanderung, ein Tischtennisturnier und ein Fußballprogramm für Mädchen lassen gemeinsame Erlebnisse entstehen. Eine Kleidertauschparty nur für Jugendliche möchten sie gerne selbst organisieren. Als Workshopideen wurden Tanzen, Backkurs, Selbstverteidigungskurs, Töpfern, Trickzeichnen, Malen, Barkurs und Massage gesammelt. Wie beim Parzellenfest übernehmen die Jugendlichen gerne Kinderbetreuung und Kinderprogramm. Dies möchten sie gerne ausbauen und öfter machen.
Vereine und Informationsfluss
Die Gründung einer Jugendfeuerwehr-Gruppe durch Kommandant Lukas Schwarz begrüßten die Jugendlichen sofort. Einige meldeten sich gleich, dass sie mit dabei sein werden. Weiters interessant wären eine Jugendrotkreuz-Gruppe und das Mitwirken beim Theaterverein. Der Mountainbike-Club könnte speziell Angebote für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren anbieten und der Volleyballclub sogar eine Jugendgruppe gründen. Bei einem Tag der offenen Tür der Vereine könnten die Angebote für und mit den Jugendlichen vorgestellt werden. Damit alle gut informiert sind, wurde die Idee einer Jugendseite in der Gemeindeinfo, die jeden Monat an jeden Haushalt versandt wird, diskutiert. Dazu soll ein Redaktionsteam gegründet werden. Diese Seite soll parallel in den Social Media-Kanälen speziell die Jugendlichen informieren.
Sich treffen
Persönlicher Austausch und Gespräche untereinander sind wichtig. Jugendliche möchten auch unter sich sein. So wünschen sie sich eine Grillstelle mit etwas Holz dazu an einem Platz, wo sie sich treffen können. Sitzgelegenheiten würden sie mit Unterstützung auch selbst bauen. Ein Getränkeautomat mit Snacks im Dorf oder eine Eisbar oder Smoothie-Station wären ein bereicherndes Angebot. Die bestehende öffentliche Toilette sollte am Abend länger geöffnet sein.
Die Benutzung des Jugendraums auch außerhalb der Öffnungszeiten diskutiert das interessierte Team noch detaillierter mit den Jugendarbeiterinnen Nadine Meusburger und Vanessa Rusch. Die Koordination könnte über den neuen Jugendausschuss laufen.
Umsetzen und Ergebnisse feiern
Auf 18 Uhr waren die Gemeindevertretung und interessierte Erwachsene eingeladen. Die Jugendlichen präsentierten ihre Ergebnisse und gemeinsam wurden erste Umsetzungsschritte geplant. Bei der anschließenden Jugenddisco haben alle den intensiven Nachmittag gefeiert. So konnte ein ideenreicher Tag ausklingen.
Tragfähige bestehende Strukturen
Workshops, Ausflüge und kreative Ateliers können in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Offenen Jugendarbeit Langenegg geplant und umgesetzt werden. Auch Vereine haben bereits ihre Zusammenarbeit zugesagt. So wird zum Beispiel der Mountainbike-Verein einen Ausflug zur Pumptrack-Anlage in Mellau organisieren. Hier kommt die engagierte und langjährig aktive Vereinsarbeit von Langenegg als gutes Fundament zum Tragen.

Welche Themen sind jungen Menschen wichtig? Was gefällt ihnen in ihrer Heimatgemeinde und wo sehen sie Verbesserungsbedarf? Um in diesen Fragen möglichst gute Entscheidungen zu treffen, genügt es nicht, dass sich Erwachsene darüber Gedanken machen. Es ist wesentlich, dass Jugendliche, die in Langenegg leben, ihre Meinung einbringen. Wir sind an der persönlichen Sichtweise der jungen Menschen interessiert. Es freut mich, wie engagiert die Jugendlichen aufgetreten sind. Keine utopischen Ideen wurden geäußert, sondern konkrete Vorschläge, von denen wir gemeinsam einige umsetzen werden. Katharina Fuchs, Vizebürgermeisterin

Mitzuerleben, wie die Jugendlichen den Nachmittag geplant haben und wie sie mit Engagement diskutiert haben, hat mich sehr motiviert. Die Arbeitsgruppe möchte in Zukunft verstärkt mit den Jugendlichen zusammenarbeiten. Es ist wichtig, dass das bestehende Angebot bekannt ist und ein guter Infofluss zwischen Vereinen, Gemeinde und Jugendlichen besteht. Dass Vereine die Ideen der Jugendlichen aufgreifen und bei der Umsetzung unterstützen, zeigt das gute Miteinander im Dorf. Stefania Paris, Arbeitsgruppe Familie und Soziales

Zu erleben, wie Jugendliche über sich selbst hinauswachsen und so das eigene Vertrauen in sie selbst gestärkt wird, das sind erhebende Momente in meiner Arbeit. Durch aktive Beteiligung in ihrem Lebensumfeld lernen sie, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, diese zu artikulieren, zu präsentieren und dafür einzustehen. In der Persönlichkeitsbildung ist dies meiner Ansicht nach die Grundlage für die weitere Auseinandersetzung im Freundeskreis, in der Familie, Gemeinde bis hin zur weltweiten Mit-Verantwortung. Annemarie Felder, Prozessbegleiterin




An diesem Nachmittag haben mir besonders die Thementische gefallen.
Wir haben diskutiert, wie wir am besten informieren können und möchten
eine Jugendseite in der Gemeindezeitung starten. Emilia Nußbaumer, 13

Wir haben viele Ideen diskutiert. Es war sehr interessant. Das Zusammensitzen hat mir sehr gut gefallen und es war ziemlich lustig. Ich bleibe auf jeden Fall weiter mit dabei. Emma Eugster, 13

An diesem Nachmittag hat mir besonders gut gefallen, dass ich diskutieren und meine Ideen sagen konnte. Wir möchten einiges mit den Vereinen zusammen machen, wie zum Beispiel ein Jugendtheater. Sophia Nußbaumer, 13

Wir sind auf viele Ideen gekommen. Besonders freue ich mich auf das tolle Programm, wie zum Beispiel Ausflüge mit einem Tour-Bus, ein Mountainbike-Ausflug und Fußballprogramm für Mädchen. Isabella Nußbaumer, 11

Ich fand es voll gut und besonders gefreut hat mich, wie sich die Erwachsenen für uns Jugendliche einsetzen und uns bei der Umsetzung der Ideen helfen. Gut war auch der Besuch im Jugendtreff. Elias Helbock, 15
Information
Das Land Vorarlberg fördert Jugendbeteiligung in Gemeinden.
Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB)
www.voarlberg.at/kjb
beteiligung@vorarlberg.at
05574 511-20605
felderprojekte
Annemarie Felder
www.felder.cc
felder@felder.cc
0650 8864202